„Das Schiff, das sich Gemeinde nennt, muss eine Mannschaft sein!“
So beginnt die dritte Strophe eines Liedes aus dem Evangelischen Gesangbuch. Es stammt aus dem Jahr 1965. Heute würden wir eine Formulierung wählen, die die Gemeinschaft von Männern und Frauen beschreibt und auch die einschließt, die sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlen. Die Sache ist aber klar. Wie im Mannschaftssport – Da gibt es das alte Wort noch, das mit den Männern alle meint. – kommt es auf den Zusammenhalt und ein gemeinsames Ziel an. Ich glaube, dass das die Aufgabe des Jahres 2023 ist, nachdem wir die Pandemie überstanden haben, das „Wir“ zu betonen. Wir wollen die Menschen wieder zusammenführen, als Christen und Christinnen unserer Gemeinde. Wir sehen über den Tellerrand hinaus auch zu den Nachbargemeinden. Und was wir alleine nicht können, dazu suchen wir uns Partner. Sie werden sehen, in diesem Johannisboten und in den folgenden, dass Neues entsteht und wir Sie einladen, dabei zu sein. Runter vom Sofa, und rein in die Kirche oder ins Gemeindehaus! Der frische Wind von Pfingsten soll uns um die Nase wehen. Und die Hoffnung von Ostern, dass wir mit Jesus Christus an unserer Seite es schaffen, die vielen Krisen unserer Zeit zu meistern.
Zu jeder Zeit gibt es etwas, das in der Kirche der Veränderung bedarf. In unserer langen Geschichte gab es so viele Erneuerungsbewegungen. Die Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts, die Pastor Frank nach Arenshorst brachte, hat zur Gründung von Posaunenchor und Frauenhilfe geführt und in vielen unserer Gemeinde einen persönlichen Glauben an Jesus entzündet. Mit Mut wurden neue Wege gesucht, die christliche Botschaft in Herz und Kopf der Menschen zu bringen, sie in die Zeit zu sagen. Wir Christen heute müssen sicher nicht auf jeden Zug aufspringen und jeder Mode folgen. Aber ernst gemeinte Kritik oder einfach gute Vorschläge sollen wir hören und sie beherzigen; und neugierig bleiben für neue Gesichter, die ihre Persönlichkeit in unserer Gemeinde zeigen möchten. Also, wenn Sie in den letzten Jahren unsere Arbeit beobachtet haben und denken, dass sie da auch mitmachen könnten, um aktiv Teil eines Ganzen zu sein, dann trauen Sie sich! Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, Neues zu beginnen, weil in der Coronazeit manches auch zu Ende gegangen ist! Wir haben Platz für neue Ideen und für neue Gesichter!
Am 21. Mai werden wir acht Jugendliche aus unserer Gemeinde in ihrer Konfirmation segnen. Mit jedem Jahrgang von Konfirmanden frage ich mich: „Was nehmen sie mit?“ Und ich wünsche mir, dass sie bleiben, um uns „Alten“ zu helfen, Kirche neu zu bauen und unsere Kraftquellen zu erkennen. Ich weiß, dass diese acht jungen Menschen viel Gutes mitnehmen. Sie sind der erste Jahrgang, der mit Begeisterung das Konficamp in St. Peter Ording besucht hat. Sie haben Lust, sich beim nächsten Camp als Teamer ausbilden zu lassen.
Ich wünsche mir für Arenshorst einen Aufbruch aller Generationen in eine Zeit, in der Menschen Kirche neu gestalten und auch bei uns eine Heimat finden. Damit die gute Botschaft Jesu, in der es um Gnade geht in einer oft gnadenlosen Zeit, in zeitgemäßer Form die Herzen vieler Menschen erreicht; ohne Zwang, aber in ihrer Aussage klar.
Ihr Pastor Andreas Pöhlmann