Herzlich willkommen in der St. Johannis Kirche zu Arenshorst
Sie befinden sich hier in der schönen Fachwerkkirche der ev.-luth. Kirchengemeinde Arenshorst, der einzigen dieser Art im ganzen Landkreis Osnabrück. Schon seit 1353 steht an dieser Stelle eine Kapelle. Zuerst war sie die Privatkapelle des Gutsherrn von Arenshorst.
Der heutige Kirchenbau wurde vor 1506 errichtet, 1623 repariert und weitere Erweiterungen wurden 1774 und 1896 vorgenommen. 1875 stiftete der damalige Patron Wilhelm-Benjamin von Ledebur anlässlich seiner diamantenen Hochzeit mit seiner Frau Dorothea den 36 m hohen roten Backsteinturm. Drei Glocken laden regelmäßig zum Gottesdienst ein und zum Gebet. 1970 wurde das Innere der Kirche grundlegend renoviert.
Im Jahr 1815 wurde die Kapelle zur Pfarrkirche erhoben und damit zur Hauptkirche der überwiegend evangelischen Bevölkerung auch der Nachbargemeinden Ostercappeln und Bohmte. In beiden Gemeinden wurde erst 1914 bzw. 1955 eine eigene evangelische Kirche errichtet.
Nach ihrer Geschichte bleibt die Arenshorster Kirche auch eine Gutskirche mit der kirchen-rechtlichen Konstruktion des Patronats. Der heutige Besitzer des Gutes ist die Familie Claas aus Harsewinkel, die es im Jahr 1961 von Familie von Ledebur gekauft hat. Die katholische Familie unterstützt jetzt in dritter Generation ihre Gutskirche und deren Gemeinde, wofür wir sehr dankbar sind.
Im Inneren der Kirche spiegelt sich die dörfliche Ordnung vergangener Jahrhunderte wider: Während sich auf der rechten Seite die beiden abgegrenzten Adelssitze befinden, waren die Bänke im Mittelschiff für die übrige Dorfbevölkerung bestimmt – auch hier geordnet nach Bedeutung: im hinteren, leicht erhobenen, mit Türen versehen Teil saßen die Bauern, weiter vorne das „gemeine“ Volk und oben auf der Empore die „Knechte“.
Schaut man zum Altar, blickt man auf das Kruzifix aus dem 13./14. Jahrhundert. Das Antependium mit dem letzten Abendmahl Jesu aus Chromnickelstahl wurde von Prof. Seemann im Jahr 1972 erstellt.
Hervorzuheben ist die hölzerne Kanzel in den Farben weiß, türkis und gold. Sie entstand 1774 mit der dazugehörigen Sanduhr, einer Predigtuhr, die dem Pastor Auskunft über die Dauer seiner Predigt gab.
Zu er-wähnen sind auch die beiden Patronatssitze. Sie stammen aus dem 18. Jh. und sind bis heute von den Familien Claas/ Arenshorst und von Bar/ Langelage genutzt.
Im Reformationsjubiläumsjahr 1917 erhielt die Kirche ein Buntglasfenster (hinter dem Patronatssitz der Familie Claas). Es zeigt D. Martin Luther beim Anschlag der 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg. Im unteren Drittel des Fensters kniet ein Soldat in Feldgrau, ein Hinweis auf die Entstehungszeit des Fensters, 400 Jahre nach der Reformation mitten im Ersten Weltkrieg.
Auffallend sind die verschiedenen Wappentafeln der adligen Patrone aus den Häusern von Ledebur und von Bar. Sie schmücken die Wände und werden nach dem Tod des Patrons aufgehängt. Zuletzt wurde die Tafel von Günther Claas im Jahr 2012 angebracht. Man sieht darauf den „Knoter“, eine Mähbindetechnik, die die Grundlage für den wirtschaftlichen Aufschwung der Firma Claas brachte, zudem afrikanische Schilde, die für seine Zeit in Kenia stehen.
In die obere Etage gelangen Sie über eine Treppe gleich rechts im Hauptgebäude. Oben angekommen, befinden sich rechts auf der Empore Holzsitzbänke aus dem Jahr 1623, die sog. „Knechtebänke“. Auf der linken Seite sitzt auf einem Holzpodest in so manchem Gottesdienst unser Posaunenchor und begleitet die Kirchenlieder.
Entlang des Kirchenschiffes kommt man zu der von Johannes Wolfram aus Bad Iburg gebauten Orgel, die 1970 eingeweiht wurde und nun nach fast fünfzig Jahren einer Renovierung bedarf, wie auch unsere Kirchendecke und der Kirchturm. Unter der Orgel, hinter dem Altar sitzt zu besonderen Anlässen unser Gospelchor, der unsere Gottesdienste mit begeisternden Liedern bereichert.